Klimaschutzprämie Landkreis Stade: BBS III Stade belegt ersten Platz - Klimaschutz-Aktionstag 2021

Beim Klimaschutz-Wettbewerb für Schulen, den der Landkreis Stade jährlich durchführt, haben diesmal fünf Schulen erfolgreich teilgenommen. Mit einer Vielfalt kreativer Beiträge hat die BBS III Stade hat den ersten Platz erreicht und 1.500 Euro als Aktionsprämie erhalten, die in weitere Umwelt- und Klimaschutzprojekte einfließen werden.

Seit 2012 hat sich der Klimaschutz-Wettbewerb der Schulen im Landkreis Stade viele pfiffige Schulprojekte und Aktivitäten für den Klimaschutz in den kreiseigenen Schulen vorangebracht. Als Motivation zum Mitmachen locken die ausgelobten Aktionsprämien, für die der Landkreis Stade jährlich 10.000 Euro bereithält.

Zum Schuljahresende überreichte die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Stade Birgit Weißenborn der Schulleiterin Anke Pippirs und der Lehrkraft Christina Kirchner stellvertretend für die gesamte Schulgemeinschaft der BBS III Stade die Gewinner-Urkunde als Auszeichnung für die besonderen und vorbildlichen Klimaschutzaktivitäten an ihrer Schule.

„In der BBS III Stade ist spürbar, dass alle Mitglieder der großen Schulgemeinschaft Verantwortung für die Umwelt und für nachhaltiges Handeln übernehmen. Durch ihren sparsamen Umgang mit Ressourcen konnte die BBS III Stade ihre CO2-Emissionen im letzten Jahr um 18,6 Tonnen senken. Das ergibt eine Reduzierung von 1,7 Prozent und entspricht umgerechnet einer Speicherwirkung von fast 614 Bäumen“, resümiert Birgit Weißenborn und hebt hervor, dass an der BBS III Stade bei den Planungen, Durchführungen und der anschließenden Bewertung der jeweiligen Schulaktivitäten Nachhaltigkeitsaspekte immer eine sehr wichtige Rolle spielen. Mit lobenden Worten begründet Weißenborn die Auszeichnung: „Die Schülerinnen und Schüler der BBS III Stade erkennen dabei die Notwendigkeit des Klimaschutzes und haben mit Freude an der Erhaltung unseres Planeten und mit viel Engagement positive Handlungsansätze entwickelt, die in den Klimaschutz-Wettbewerb eingeflossen sind.“

Das sich ändernde Erdklima und der sparsame Umgang mit Wasser, Strom, Energie und anderen Ressourcen erfordern, dass zunächst Kenntnisse über die Kreisläufe in der Natur vermittelt werden bzw. vorhanden sind. Die Schülerinnen und Schüler der BBS III Stade haben sich mit den Naturkreisläufen kritisch auseinandergesetzt und untersucht, an welchen Stellen der Mensch in sie eingreift. Daraus haben sie gezielte Ansätze entwickelt.

Der Hauswirtschaftsbereich nutzt den Küchengarten zum Anbau regionaler, saisonaler Lebensmittel, die in der Lehrküche verarbeitet werden, bietet regelmäßig Unterrichtseinheiten zur Energieeinsparung im Haushalt an und hat das Projekt „Nachhaltigkeit in der Hauswirtschaft“ (CO2-Bilanzen, Abfallvermeidung, saisonal-regionaler Konsum, Inhaltsstoffe etc.) durchgeführt und der Öffentlichkeit beim Tag der offenen Tür die Lebensmittelverschwendung und den Anfall von Plastikmüll deutlich veranschaulicht.

Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Gesundheit-Pflege setzten sich mit dem Thema „Klimawandel und Hungersnot“ auseinander. Die Fachoberschule Ernährung und Hauswirtschaft bot u.a. Mitmach-Aktionen zum ökologischen Fußabdruck verschiedener Ernährungsformen an. Die Fachoberschule Bio- und Umwelttechnologie errechneten CO2-Bilanzen unterschiedlicher Warenkörbe. In vielen Klassen gab es Recycling- und Upcycling-Aktionen.

Landwirte der Fachschule Agrarwirtschaft standen Verbrauchern auf dem Stader Wochenmarkt Rede und Antwort. Unter dem Motto „Frag doch mal den Landwirt“ haben sie als angehende landwirtschaftliche Betriebsleiter problemorientiert und klimaschutzrelevant mit den Verbrauchern über mehr Natur- und Klimaschutz diskutiert und für die Aktion Bienensaatmischungen selber abgepackt, kreativ verziert und unter den Verbrauchern verteilt. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und der Einflüsse durch den Menschen haben die Schülerinnen und Schüler für die Öffentlichkeit aufbereitet und ihre Arbeitsergebnisse im Internet veröffentlicht. Die Fachoberschule Landwirtschaft berechnete zudem Energieeffizienz-Optimierungen für ihre Betriebe, verglichen diese untereinander und entwickelten gemeinsam Parameter für Einsparmöglichkeiten in Bezug auf klimaschädliche Auswirkungen (Nitrat, Ammoniak, Lachgas, Methan). Die Schülerinnen und Schüler haben auch die Tauglichkeit des Anbaus nachwachsender Rohstoffe für ihre Betriebe überprüft und initiieren eigenes, verantwortungsvolles Handeln im Sinne einer sich wandelnden Landwirtschaft. Den ökologischen Untersuchungsgarten nutzten sie zum Anbau nachwachsender Rohstoffe, deren Erträge und Inhaltsstoffe sie analysierten. Hierbei wurden die Grundlagen des ökologischen Landbaus und der ressourcenschonenden Landbewirtschaftung vermittelt.

Bei Veranstaltungen an der BBS III Stade bietet die Hauswirtschaftsklasse kein Mineralwasser aus Plastikflaschen mehr an, sondern stellt mit Leitungswasser gefüllte Glaskaraffen und Gläser zur Verfügung. In allen Fachbereichen und Schulformen der BBS III Stade wird der Verbrauch von Kunststoffen konsequent vermindert. Die Folien der Overheadprojektoren gehören der Vergangenheit an, da Dokumentenkameras eingesetzt werden. Der Kaffee für die Lehrkräfte und Gäste stammt aus dem Fairtrade-Handel. Der Kopierer wurde per Standardeinstellung auf die Duplexeinstellung umgestellt.

Von dem Preisgeld des vergangenen Jahres hat die BBS III Stade zur Abfallvermeidung und im Sinne eines nachhaltigen gesunden Lebensstils einen Wasserspender angeschafft, damit Schüler/-innen ihre Flaschen auffüllen können. Auch für die Verwendung der diesjährigen Aktionsprämie gibt es schon Ideen. Schulleiterin Pippirs möchte ein Lastenfahrrad anschaffen, damit die Einkäufe der im Wohnheim in der Wiesenstraße untergebrachten Hauswirtschafts- und Pflegekräfte künftig klimaneutral erledigt werden.

Beim Klimaschutz-Wettbewerb des Landkreises Stade haben das Vincent-Lübeck-Gymnasium Stade (2. Platz), die BBS Buxtehude (3. Platz), die BBS II Stade (4. Platz) und das Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld (5. Platz) mit vielen kreativen Klimaschutzaktivitäten auch erfolgreich teilgenommen und ebenfalls Aktionsprämien erhalten, die in weitere Klimaschutz-Projekte der nächsten Schuljahre investiert werden, welche ohne dieses Geld möglicherweise nicht durchführbar wären. Der Landkreis möchte damit zum Weitermachen motivieren.

Der auch für dieses Jahr geplante Klimaschutz-Aktionstag mit über 30 außerschulischen Akteuren musste aufgrund der Corona-Krise ausfallen. Geplant waren eine Podiumsdiskussion mit lokalen Initiativen, Fachvorträge renommierter Wissenschaftler, Mitmach-Aktionen und eine Ausstellung, bei der neben den Schulen über 30 andere Akteure ihre Klimaschutzaktivitäten aufzeigen wollten. Die Veranstaltung ist auf das Jahr 2021 verschoben worden.

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