6. Bildungskonferenz des Landkreises Stade: Digitale Zukunft erfordert mehr als Glasfaser und Tablets

Während draußen vielerorts Glasfaserkabel verlegt werden und die Bundespolitik mit dem „Digitalpakt“ Milliarden für die Schulen zur Verfügung stellt, hat Stades Landrat Michael Roesberg unter dem Motto „Das „I“ in MINT steht für Informatik – Bildungschancen digital“ jüngst 170 Bildungsakteure zu einer Konferenz eingeladen. Denn bei der digitalen Zukunft geht es um mehr als um die technische Ausstattung.

Es war bereits die 6. Bildungskonferenz des Landkreises Stade, der sich ausdrücklich als „Bildungsregion“ definiert und schon „seit 2012 zum Netzwerk der MINT-Regionen in Deutschland gehört“, wie Roesberg betont. MINT, das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik – vier Disziplinen beziehungsweise Fächer, dem der Landkreis Stade als Bildungs- und Wirtschaftsregion eine besondere Bedeutung beimisst. Und gerade für MINT-Fächer dürfte die Digitalisierung eine besondere Dynamik entwickeln.
Bei der Bildungskonferenz ging es um grundsätzliche Einordnungen beider Themenbereiche: Was macht gute MINT-Bildung aus – und das schon vom Kleinkindalter an? Was bedeutet Digitalisierung für Aus-, Fort- und Weiterbildung? Welche pädagogische Herausforderung stellt die Digitalisierung dar?

Dr. Stephanie Kowitz-Harms von der Körber-Stiftung Hamburg forderte in ihrem Impulsvortrag: „(MINT-)Bildung neu denken!“.
Statt von „MINT-Kompetenzen“ zu sprechen, müsse es künftig wohl „Zukunftskompetenzen“ heißen, um so die Attraktivität dieser Fach- und Berufsbereiche schon begrifflich zu stärken. Denn es gehe darum, Zukunftsfragen zu lösen. Und gerade Jugendliche, darunter immer mehr Mädchen, zeigten dafür Interesse, betonte Kowitz-Harms mit Hinweis auf die „Friday für Future“-Bewegung. Gleichwohl ließen sich viele (Mädchen) von Fächern wie Mathe und Naturwissenschaften abschrecken. Schule müsse deshalb die Klassenräume öffnen nach dem Motto „rein in die Werkstätten“. An die Lehrerinnen und Lehrer gewandt, sagte Kowitz-Harms schmunzelnd: „Lehrer müssen nicht alles wissen – es gibt Fachleute da draußen!“ Role-Modells und Kampagnen wie „Cyber-Mentoring“ seien neue, aber bereits bewährte Wege, gerade auch Mädchen in die „MINT“-Berufe zu führen.

Bei seinen MINT-Aktivitäten wird der Landkreis Stade von zahlreichen lokalen Wirtschaftsunternehmen und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Elbe-Weser unterstützt. Dr. Bodo Stange, als lHK-Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung langjähriges Mitglied der Steuerungsgruppe der Bildungsregion, der sich in den Ruhestand verabschiedet, wurde bei der Bildungskonferenz von Landrat Roesberg als „Urgestein der Bildungsregion“ gewürdigt.

Zuvor hatte Stange gelobt, wie vielseitig die Angebote der Bildungsregion seit 2012 geworden ist. Dies gelte insbesondere für den MINT-Bereich, mit Formaten wie „Fit in Mathe“, „MINTalente wecken – MINTalente entdecken“, „Fit für MINT-Berufe“ oder der „MINTeresse Messe“ für Mädchen. Die Realisierung und Umsetzung dieser Angebote erfolgt maßgeblich durch die Mitarbeiterinnen des Bildungsbüros Landkreis Stade, wie Stange hervorhob.

Die ausführliche Dokumentation finden Sie hier!

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